Vorschlag des CROW-Fietsberaad - Radwege wie Haushaltsgeräte von A bis F labeln?

  • Soort:Notities
  • Datum:10-05-2021
Die Breite eines Radweges bestimmt stark die Verkehrssicherheit und die Zufriedenheit der Radfahrenden. CROW-Fietsberaad möchte deshalb den Straßenbaubehörden bei der Dimensionierung von Radverkehrsanlagen unter die Arme greifen. Der Vorschlag, den CROW-Fietsberaad vorgelegt hat, umfasst sechs Labels von A bis F.

  • Die Breite eines Radweges bestimmt stark die Verkehrssicherheit und die Zufriedenheit der Radfahrenden. Mit dem Aufkommen neuer E-Zweiräder wird dies mehr und mehr zu einem Thema. Der niederländische "CROW-Fietsberaad" möchte deshalb den Straßenbaubehörden bei der Dimensionierung von Radverkehrsanlagen unter die Arme greifen. In der Regel gilt: Je breiter der Radweg, desto besser. Oft aber sind Platz und finanzielle Mittel begrenzt, sodass eine Auswahl getroffen werden muss.

    Der Vorschlag, den CROW-Fietsberaad nun vorgelegt hat, umfasst sechs Labels von A bis F. Für einen Label-A-Radweg wissen Sie, dass die meisten Radfahrer eine Note von über 7,7 vergeben. Für einen F-Label-Radweg liegt dieser Wert unter 6.

    Dem Vorschlag gingen die notwendigen Recherchen voraus, die in einer Studie zusammengefasst wurden. Einer  der wichtigsten Gestaltungsaspekte von Radwegen ist deren Breite. Die Breite bestimmt zu einem großen Teil die Verkehrssicherheit und den Komfort. Auf breiteren Radwegen haben Radfahrende mehr Platz, um anderen Verkehrsteilnehmenden auszuweichen, und die Wahrscheinlichkeit, auf dem Seitenstreifen zu landen, ist geringer. Darüber hinaus ist aus der Praxisforschung bekannt, dass die Breite einen großen Einfluss auf die Zufriedenheit der Radfahrenden hat.

    Begegnungen mit Mofas oder motorisierten (E-)Fahrrädern muss bei der Bewertung besondere Beachtung geschenkt werden. Diese haben einen starken negativen Einfluss auf die Stimmung der Radfahrenden. Natürlich spielt auch die Verkehrsstärke eine wichtige Rolle. Weitere Faktoren wie der Anteil nebeneinander radelnder Radfahrpaare, das Aufkommen breiterer Fahrzeuge und Geschwindigkeitsunterschiede spielen eine Rolle. In die Überlegungen einbezogen muss auch die effektive Wegbreite (Lichtraumprofil), die von möglichen Hindernissen im Seitenstreifen beeinflusst wird.

    Ein "durchschnittlicher" Radweg auf Basis der aktuellen CROW-Richtlinien kommt etwa auf die Kennzeichnung B. In Abhängig von Nutzungsintensität und dem Anteil an motorisierten Zweirädern wird die entsprechende Breite ermittelt. Die empfohlenen Breiten können ja nach Nutzungsdruck  deutlich zunehmen, beachtet werden sollte außerdem das Aufkommen an Lastenrädern oder Rennrädern. Aber nicht immer muss ein Radweg verbreitert werden, man könnte beispielsweise auch Mofas und S-Pedelecs von der Benutzung ausschließen.

    Dem Vorschlag ging die notwendige Recherche voraus. Unter anderem wurde untersucht, wie man eine Kennzeichnung für einen Radweg festlegen kann. Deshalb wurde ein spezielles Tool in Form einer Excel-Tabelle entwickelt, in das die Straßenbaubehörden bereits bekannte Daten eingeben und für nicht bekannte Daten Schätzungen vornehmen können. Dies führt zu einer Beschriftung. Das Tool ist hauptsächlich für verkehrsreiche Situationen mit abweichenden Verkehrsmustern gedacht. Für die meisten Radwege kann weiterhin die Tabelle mit den CROW-Empfehlungen verwendet werden, die für diese Studie aktualisiert wurde. Der Ausgangspunkt ist die zuvor erwähnte Breitenbeschriftung B. Für durchschnittliche Situationen gibt es dann nur wenige Änderungen bei den empfohlenen Breiten.

    Label-Bewertungen ermöglichen es den Straßenbehörden, klare Prioritäten für den Ausbau des Fahrradnetzes zu setzen. Dies ist jedoch nur ein Prototyp des Tools, da das Design mit den Beschriftungen und die Berechnungsmethode noch in der Entwicklung sind und CROW-Fietsberaad sehr gespannt auf die Reaktionen der Straßenbehörden ist.

    Der CROW-Fietsberaad bündelt das Wissen zum Radverkehr in den Niederlanden. Ziel ist die Entwicklung, die Verbreitung und der Austausch von praktischem Wissen zu allen Aspekten des Radverkehrs. Dadurch soll der Wissensbedarf von Mitarbeitenden, Führungskräften und Vertretern der öffentlichen Hand gedeckt werden.

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