Von Juni 2001 bis Oktober 2003 ist das Modellvorhaben "Fußgänger- und fahrradfreundliche Stadt" in den drei
Modellstädten Lingen (Ems), Plauen (Vogtland) und Lutherstadt Wittenberg durchgeführt worden. Ziel des Modellvorhabens
war die Schaffung eines fußgänger- und fahrradfreundlichen Klimas durch eine langfristige Förderung
des Fuß- und Radverkehrs, die Etablierung des Fuß- und Radverkehrs als gleichberechtigte Verkehrsmittel bei Planungsentscheidungen
und die institutionelle Verankerung in den Modellstädten.
Für jede Modellstadt ist in Form eines intensiven Kommunikationsprozesses ein Gesamtkonzept mit der Verwaltung
(Kernarbeitsgruppe) und den lokalen Akteuren (Beiräte) entwickelt. bzw. fortgeschrieben worden. Aufgrund der
kurzen Laufzeit des Projektes und der Tatsache, dass keine investiven Maßnahmen gefördert wurden, lag der
Schwerpunkt bei
- einfachen, ohne größeren baulichen und sonstigen Aufwand realsierbaren Maßnahmen,
- auf dem Gebiet der Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation sowie
- der Erarbeitung eines über die Projektlaufzeit hinaus wirksamen Qualitätsmanagmentsystems.
Die eingetretenen Wirkungen, Realisierungshemmnisse und Nutzeneffekte in den Bereichen Infrastruktur, Beteiligung
und Öffentlichkeitsarbeit sind bewertet worden. Es hat sich gezeigt,
- dass der Anteil des Fuß- und Radverkehrs an allen Wegen unter Einbeziehung innovativer, kosteneffizienter und
unkonventioneller Lösungen gesteigert werden kann und
- dass die Hemmnisse bei der Umsetzung von Handlungskonzepten zur Förderung des Fuß- und Radverkehrs in
erster Linie bei der fehlenden finanziellen Absicherung von Projekten und Einzelmaßnahmen, bei Schwierigkeiten
bei der Beantragung von Fördermitteln sowie fehlender Eigenmittel liegen.
Die Schlussfolgerungen enthalten Handlungsempfehlungen zur strategischen Förderung des Fuß- und Radverkehrs
für Kommunen.