Leihfahrradsystem in Utrecht

  • Soort:Nieuws Fietsberaad
  • Datum:21-05-2008

Die Stadt Utrecht konkretisiert ihre Pläne für die Einrichtung eines Leihfahrradsystems. Die Einwohner der Stadt würden die Leihfahrräder nach eigener Aussage zwar nicht häufig benutzen, aber man erwartet, dass das System bei Pendlern und Touristen dennoch Anklang findet. Vor allem ist ein solches System aber eine gute Gelegenheit, Utrecht als Fahrradstadt zu promoten. Zu den Kandidaten gehört das bestehende System des ÖV-Fahrrads.
Utrecht ließ eine Untersuchung durchführen, um die Vor- und Nachteile der verschiedenen in europäischen Städten betriebenen Systeme zu ermitteln. Dazu gehören Systeme des Werbeunternehmens JC Decaux (z. B. in Paris) und von Clear Channel (z. B. in Barcelona). Die Städte zahlen in den meisten Fällen nichts für das System; zum Ausgleich erhalten die Betreiber dem Untersuchungsbericht zufolge aber zusätzliche Werberechte. Auch sie stellen einen Wert dar, den die Stadt ganz unabhängig von den Fahrrädern zu Geld machen könnte. In Barcelona beispielsweise betragen die jährlichen Kosten eines Systems mit 1500 Fahrrädern € 2,2 Millionen. Nach Aussage von JC Decaux belaufen sich die Kosten eines Systems mit 1500 Fahrrädern auf etwa € 4,5 Millionen. Der Untersuchungsbericht geht auch auf die Möglichkeit ein, das ÖV-Fahrrad in ein Leihfahrradsystem gemäß dem ausländischen Konzept umzuwandeln. Die Erweiterung des ÖV-Fahrrads wird angesichts der bestehenden Zielgruppe und der Integration des Systems in die Stadt von vielen als günstige Option betrachtet, so die Schlussfolgerung des Berichts. Es müssten dann aber niedrigschwellige Mietstationen eingerichtet werden (vorzugsweise im öffentlichen Raum). Außerdem müsste es möglich werden, die Fahrräder an einem anderen Ort zurückzugeben, sie nur gelegentlich zu nutzen und sie zu reduziertem Tarif nur für kurze Zeit zu mieten.
Der Magistrat von Utrecht will jedenfalls kein System mit einem dichten Netz von Abstellanlagen in der gesamten Stadt einführen. Man hat sich bereits für ein System mit etwa 30 Standorten entschieden, die auf die Bedürfnisse der Zielgruppe der Pendler und Stadtbesucher abgestimmt sind. Ob man sich letztlich für das System des ÖV-Fahrrads entscheiden wird, hängt von der Markterkundung ab, die die Stadt im Rahmen der Ausarbeitung näherer Vorschläge für ein solches System durchführen will. Diese Markterkundung soll in Form einer europäischen Vorveröffentlichung durchgeführt werden.

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